Auslandssemester in der Schweiz? So gelingt dir dein Start.
Willkommen in der Schweiz, dem Land von Grüezi, Bonjour, Buongiorno und Allegra! Vier Landessprachen, 26 Kantone, mehr Gipfel, als du je besteigen, und mehr Käsesorten, als du je essen kannst: Hier lernst du schnell, dass „klein“ nicht gleich „einfach“ bedeutet. Darum haben wir dir einen Leitfaden vorbereitet, wie du entspannt und erfolgreich in der Schweiz ankommst!
Dein neues Leben in der Schweiz oder: How to become Swiss!
Egal ob du für ein Auslandssemester, ein Praktikum oder einen Sprachkurs deine Reise zu den Eidgenossen angetreten hast, ein paar Basics solltest du kennen, damit du respektvolles Nicken statt schiefer Blicke kassierst.
5 Fakten für den Einstieg
- Warum lautet das Kürzel für die Schweiz “CH”? CH steht für “Confoederatio Helvetica”, den lateinischen Namen der Schweizerischen Eidgenossenschaft. Latein ist neutral – praktisch bei vier Landessprachen (Deutsch, Französisch, Italienisch, Rätoromanisch). „Helvetica“ bezieht sich dabei auf die Helvetier, einen keltischer Stamm im Gebiet der heutigen Schweiz. Darum heißt auch die Domain .ch, die Auto-Sticker zeigen CH und auf Münzen und Briefmarken taucht oft die Frauenfigur Helvetia auf.
- Warum ist die Frage nach dem Schweizer Präsidenten/Präsidentin gar nicht so leicht zu beantworten? Meloni in Italien, Macron in Frankreich, Merz in Deutschland… aber wer ist eigentlich Regierungschef:in in der Schweiz? Die Frage ist tricky, weil die Schweiz keinen einzelnen Staatschef hat, sondern den siebenköpfigen Bundesrat als gemeinsames „Head of State“. Die/der Bundespräsident:in ist nur der/die jährlich wechselnde Vorsitzende (primus inter pares), ohne Extra-Macht. Deshalb ändert sich die Antwort jedes Jahr – meist zum 1. Januar.
- Wieso sind die Steuerabgaben in der Schweiz so unterschiedlich? Die Schweizer lieben Regeln – einheitlich sind sie aber längst nicht. Das Land ist eher eine WG mit 26 Mitbewohnern, die alle in derselben Küche, aber mit unterschiedlichen Zutaten, kochen. Was du an Steuern, Gebühren und Co. zahlst, hängt stark vom Kanton und sogar von der Gemeinde ab. Einen Ort weiter kann’s spürbar teurer oder günstiger werden. Deshalb wählen viele ihren Wohnort nach den Gesamtkosten aus Miete und Steuern.
- Kann ich Einkaufs-Notfälle auch am Sonntag erledigen? Ein ganz klares: Jein. In der Schweiz sind Läden sonntags meist zu (Sonntagsarbeitsverbot). Offen haben aber viele Shops in grossen Bahnhöfen und am Flughafen; zusätzlich gibt’s je nach Kanton/Gemeinde ein paar verkaufsoffene Sonntage (oft im Advent). Merke: Bahnhof/Flughafen = sicher, Innenstadt = lieber vorher kurz online checken, sonst stehst du mit deinen Einkaufstaschen vor verschlossenen Türen und kannst sie nur mit ein paar Tränchen von dir befüllen.
- Wie funktioniert Mülltrennung in der Schweiz? Willkommen zu “Recycling in der Schweiz 101”! Restmüll kommt in den Gebührensack (pay-as-you-throw, je nach Kanton/Gemeinde). Glas kommt farbgetrennt zur Sammelinsel, PET meist zurück in den Supermarkt, Alu und Blech in eigene Container. Papier/Karton werden gebündelt zu den Abholterminen vor die Tür gelegt. Alles verstanden? Keine Sorge – Nachprüfung ist jederzeit möglich.
Melde dich bei deinem Kanton/ deiner Gemeinde an!
Gewappnet mit den wichtigsten Random & Practical Facts über die Schweiz, geht es jetzt ans Eingemachte. Wenn du deinen Umzug in die Eidgenossenschaft erledigt hast, kommt nämlich neben dem Kisten-Auspacken auch noch ein bisschen was an Bürokratie auf dich zu.
Schritt 1, sobald du Unterkunft und Studienanmeldung in der Tasche hast: Wohnsitz anmelden! Hier unser kleines FAQ:
Wo mache ich das? Dafür gehst du zur Einwohnerkontrolle im Gemeindehaus oder zum kantonalen Migrationsamt; oft kannst du auch online einen Termin buchen.
Was brauche ich dafür? Das variiert leicht von Kanton zu Kanton: Benötigt werden können Pass oder deine ID, der Mietvertrag, der Immatrikulationsnachweis, falls nötig die Aufenthaltsbewilligung oder der Antrag dazu, ein Passfoto und der Nachweis deiner Krankenversicherung.
Kostet mich die Anmeldung etwas? Ja, für die Anmeldung fällt eine Gebühr an.
Wie lange habe ich dafür Zeit? Die Fristen unterscheiden sich je nach Kanton, häufig gilt eine Meldepflicht innerhalb von 14 Tagen nach Einzug. Es könnte aber auch kürzer sein, also pass auf!
Wozu brauche ich die Anmeldung? Die Anmeldung brauchst du z.B. für ein Bankkonto, einen Handy-Vertrag und die Versicherungen. Also nicht aufschieben, sondern gleich erledigen – sonst hakt’s an allen Ecken.
Generell als Tipp: Informiere dich vorab auf der kantonalen Website, dann sparst du Zeit, Stress und mögliche Bussen!
Und so kommst du am besten rum
In der Schweiz bist du mit dem ÖV meist schneller und stressfreier unterwegs als mit dem eigenen Auto – gerade in Städten wie Zürich und Basel, mit dichter Taktung von Tram, Bus und S-Bahn.
Das sogenannte Generalabonnement (kurz „GA“ genannt) ist die Dauerkarte für den öffentlichen Verkehr in der Schweiz; es gibt es auch als vergünstigte Jugend-Variante. In unserem Detailartikel zum Thema GA Jugend haben wir hierzu alle wichtigen Fragen für potenzielle Bezieher:innen geklärt!
Für Uni-Events, Partys, Ausflüge oder einfach die Heimfahrten lohnt sich besonders das GA Night: Das Flatrate-Nachtticket für junge Leute bringt dich in den Abend- und Nachtzeiten günstig und easy durchs Land.
Und wenn du doch ein Auto hast: Für einen Studienaufenthalt unter einem Jahr kannst du dein Auto mitbringen und mit deinen bisherigen Schildern fahren, solange der Versicherungsschutz besteht (deine ausländische Haftpflichtversicherung muss auch in der Schweiz gültig sein) und die Zollanmeldung passt.
Bist du länger als 12 Monate hier, musst du das Auto ummelden und einen schweizerischen Führerausweis beantragen.
Noch mehr über die Transportmöglichkeiten in der Schweiz erfährst du hier im coverio-Blog!
Du bist noch am Anfang der Wohnungssuche in der Schweiz? Bei coverio findest du dazu – und zu vielen weiteren Themen – hilfreiche Artikel.